Musik und Internet, diese beiden Massenmedien schienen lange auf keinen gemeinsamen Nenner zu kommen. Denn allzu lange sperrten sich die großen Major Labels Universal Music, Sony BMG, EMI und Warner Music dagegen, ihre Songs für den Download freizugeben. Böse Zungen behaupten, die alten und behäbigen Dinosaurier hätten die Entwicklung der neuen Medien schlicht und ergreifend verpennt. Die großen Platzhirsche hatten einerseits die Notwendigkeit nicht erkannt, in diesem neuen Medium präsent zu sein. Andererseits hatten sie nach den finanziell schmerzhaften Erfahrungen um die Jahrtausendwende herum lange Zeit auf einem Standard bestanden, der die Wahrung der Urheberrechte gewährleistete. Reger Datenverkehr auf den illegalen Musik-Tauschbörsen der vergangenen Jahre hatte nämlich dafür gesorgt, das der Musikindustrie alljährlich Milliardenbeträge flöten gegangen waren. Erst als die entsprechenden Techniken zur Verfügung standen, konnten die ersten Download-Plattformen etwa 2005 an den Start gehen. Zu den ersten Portalen, in welchen Fans die Titel ihrer Lieblingsmusiker downloaden konnten, gehören mp3.de, mp3.com, virutual volume und BeSonic. Der Markt für Musiktitel hat sich, nachdem er quasi legalisiert worden war, rasant entwickelt. Schon 2007 verzeichnete die Branche hier ein Umsatzwachstum von 40 Prozent und einen Umsatz von 2,9 Milliarden Dollar.
Independet Labels oder sogar einzelne Musiker und Bands hatten jedoch die grandiosen Möglichkeiten, die das Web 2.0 gerade unbekannten Künstlern als Vermarktungs- und Vertriebskanals boten. Sie setzen von Anfang an stark auf die Möglichkeiten, die das Internet ihnen bot. Auf den Musikplattformen gelten die Nischenanbieter mittlerweile sogar als sehr ernst zu nehmende Player. Viele Künstler setzten am Anfang ihrer Karriere sogar völlig ohne Label im Rücken auf die Stärke des Internet. Youtube und Social Media haben schon aus so manchem No Name einen richtigen Star gemacht.
Der große Vorteil des Netzes: Wenn sich der Künstler erst einmal eine ausreichend große Fangemeinde erobert hat, kommen die etablierten oft gar nicht mehr darum herum, ihm einen Vertrag anzubieten.
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